Sidewalk Astronomie

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Aktuelle Ankündigung:

Einladung zur 8. Ingolstädter Sidewalk Astronomie

Nur bei klarem Himmel!

UPDATE: Sidewalk Astronomie am 12.01. ENTFÄLLT aufgrund des schlechten Wetters!

Samstag, 12. Januar
18-22 Uhr
Theatervorplatz, Ingolstadt – Google Maps: https://goo.gl/maps/UPdhACWgKjR2
KOSTENLOS

Im Rahmen der weltweit ausgerufenen Aktion „100 Stunden Astronomie“ sowie zu Ehren des 100. Jubliäumsjahres der Internationalen Astronomischen Union (IAU) laden die Astronomiefreunde Ingolstadt wieder zu einem öffentlichen und kostenlosen Beobachtungsabend am Samstag, 12. Januar zwischen 18 und 22 Uhr auf dem Theatervorplatz in Ingolstadt ein.

ZUSAMMENFASSUNG (ausführl. Beschreibung siehe unten):
18-22 Uhr Mond- und Marsbeobachtung
ab 20 Uhr Beobachtung der Plejaden M45 (Offener Sternhaufen)
ab 21 Uhr Beobachtung des Orionnebels M42 (Interstellarer Gasnebel – unter Vorbehalt!)

WAS GIBT ES ZU SEHEN?
Bei klarem Himmel werden Hobbyastronomen aus der Region ab 18 Uhr bis 22 Uhr verschiedene Teleskope zur öffentlichen Himmelsbeobachtung aufstellen und nach dem Vorbild der weltweit verbreiteten „Gehsteigastronomie“ interessierten Passanten kostenlos die Möglichkeit bieten, u.a. die kraterübersäte Landschaft unseres Mondes mit eigenen Augen zu erleben.
6 Tage nach Neumond wird die erdzugewandten Mondseite bereits zu 35% beleuchtet, d.h. beobachtbar sein, während der westliche „Rand“ des Mondes noch in Dunkelheit getaucht ist.
Krater und Berge entlang dieser Tag-Nacht-Grenze erscheinen aufgrund der langen Schatten besonders eindrucksvoll und plastisch. Je nach Bedingungen des Himmels können feine Details bis knapp unter 2 Kilometern Größe auf der Mondoberfläche aufgelöst werden.
Nur etwa 7 Grad über dem Mond wird mit bloßem Auge der rote Planet Mars sichtbar sein, der aufgrund seiner aktuell großen Entfernung im Teleskop jedoch kaum Details zeigen wird.
Wesentlich einfacher und ebenfalls bereits mit bloßem Auge sichtbar wird dagegen der rund 400 Lichtjahre entfernte, offene Sternhaufen der Plejaden (M45) sein. Der im Volksmund auch als „Siebengestirn“ bekannte Sternhaufen stellt aufgrund seiner Helligkeit und Ausdehnung bereits für das Fernglas ein leichtes und lohnendes Ziel dar.
Bei besten Bedingungen kann ca. 21 Uhr eine visuelle Beobachtung des berühmten Orionnebels M42 im Sternbild Orion versucht werden. Dieser rund 1300 Lichtjahre entfernte interstellare Gasnebel gilt als Paradebeispiel für Geburtstätten von Sternen innerhalb unserer Milchstraße. Unter Stadtbedingungen bzw. am künstlich aufgehellten Stadthimmel ist die Beobachtung solcher „Deep Sky Objekte“ allerdings immer eine besondere Herausforderung, auch für erfahrene Beobachter mit großen Instrumenten.

WAS IST „GEHSTEIG-ASTRONOMIE“?
Die erste Aktion dieser Art in Ingolstadt wurde bereits im November 2013 von Peter Maier zusammen mit den Astronomiefreunden Ingolstadt initiiert, einer seit über 6 Jahren bestehenden und stetig wachsenden Gruppe von Hobbyastronomen aus der weiten Region. Auch wenn der lichtverschmutzte Stadthimmel normalerweise nicht zu ihren bevorzugten Beobachtungsplätzen zählt, machen die Sternfreunde in diesem Fall gerne eine Ausnahme. Schließlich geht es darum, die Begeisterung für die uns ständig begleitenden, aber gerade im hektischen Alltag und städtischen Umfeld nur selten wahrgenommenen Naturschauspiele zu teilen.
Die Astronomiefreunde folgen damit der inzwischen jahrezehntealten Tradition der international aktiven „Sidewalk Astronomers“, welche durch Amateurastronom John Dobson begründet wurden und seither Menschen in vielen Städten auf der Welt kostenlos astronomische Himmelsbeobachtungen anbieten.

WICHTIGE HINWEISE FÜR BESUCHER:
Der gesamte Theatervorplatz ist für die Veranstaltung reserviert und nur für die Veranstalter bzw. Teilnehmer mit Ausrüstung befahrbar.
Besucher nutzen bitte umliegende, öffentliche Parkplätze, z.B. die Tiefgarage am Stadttheater, direkt unter dem Veranstaltungsplatz oder am Schloss, Hallenbad Mitte etc..
Die Teleskope sowie andere Ausrüstungsgegenstände sind Privateigentum der Astronomiefreunde Ingolstadt und daher nur nach Anleitung und Aufforderung durch den jeweiligen Besitzer zu berühren oder zu benutzen.
Für Unfälle oder Schäden, die aufgrund der Beleuchtung, Beschaffenheit oder Zustand des öffentlichen Platzes durch Betreten entstehen, sind die Astronomiefreunde nicht haftbar.
Warme Kleidung und Schuhe werden empfohlen.

HINWEISE FÜR TEILNEHMER:
Teilnehmer mit Teleskop sowie Vertreter der Presse/Medien können den Veranstaltungsplatz direkt mit PKW befahren und werden eingewiesen. Anfahrt erfolgt über die Mauthstraße. Voranmeldung erwünscht über Kontaktformular, siehe Webseite.
Jeder Teilnehmer ist für seine mitgebrachte Ausrüstung selbst verantwortlich. Interessierte Besucher bzw. Mitbeobachter sind entsprechend einzuweisen, mögliche Unfallgefahren (Stolperfallen, scharfe Kanten etc.) sind zu beseitigen oder kenntlich zu machen.
Der Theaterplatz ist wie jeder öffentliche Platz beleuchtet; es gelten keine besonderen Lichtschutzregeln oder -Maßnahmen. Der Einsatz von Laserpointern aller Art ist grundsätzlich verboten (Ausnahme: Justierlaser im OAZ).
Stromversorgung ist möglich, aber nicht garantiert. Anfrage bitte über o.g. Kontaktformular.
Um die Veranstaltung nicht zu stören und aus Rücksichtnahme auf andere Teilnehmer wird darum gebeten, möglichst pünktlich aufzubauen und nicht vor dem offiziellen Veranstaltungsende abzubauen.

HINWEISE FÜR PRESSE / JOURNALISTEN:
Journalisten, Fotografen und sonstige Vertreter der lokalen Medien sind herzlich willkommen und können ihren PKW auf dem Veranstaltungsplatz abstellen. Voranmeldung bzw. vorherige Absprache ist erwünscht: Kontaktformular

Vergangene Aktionen:
1. Ingolstädter Sidewalk Astronomie (09.11.2013) – Bericht und Bilder
2. Ingolstädter Sidewalk Astronomie (10.03.2014) – Bericht und Bilder
3. Ingolstädter Sidewalk Astronomie (28.02.2015) – Bericht und Bilder
4. Ingolstädter Sidewalk Astronomie (24.10.2015) – Bericht und Bilder
5. Ingolstädter Sidewalk Astornomie (19.03.2016) / Astronomietag – Bericht und Bilder
6. Ingolstädter Sidewalk Astronomie (04.03.2017) – Bericht und Bilder
7. Ingolstädter Sidewalk Astronomie (08.04.2017) Bericht und Bilder

Tag der Astronomie in Eichstätt (06.04.2014) – Bericht und Bilder
Sonnenfinsternis in Eichstätt 21.03.2015) – Bericht und Bilder
Beobachtungsabend auf der Willibaldsburg (28.06.2015) – Bericht und Bilder

 

WAS ist „Sidewalk Astronomie“?

„We don´t make telescopes for us to use in our backyards and then go to bed.
We make simple scopes for people to use.“

Diese und andere Ideen des wohl bekanntesten Amateurastronomen John Dobson († 15.01.2014) unserer Zeit waren es, die seit den späten 1960er Jahren Sternfreunde auf der ganzen Welt inspirieren.
Ursprünglich waren es ganz persönliche Gedanken und Fragen zum Universum, die ihn in seiner langen Zeit als Mönch in San Fransisco beschäftigten und schließlich dazu brachten, sich intensiv mit der Himmelsbeobachtung zu beschäftigen. Weil er als Mönch gelobte in Armut zu leben, konnte er sich kein Teleskop kaufen. Also schliff John Dobson Flaschenböden zu Spiegeln, sammelte Pappröhren von Baustellen und alles, was er auftreiben konnte, um sich eigene Teleskope zu bauen. Statt auf eine komplizierte Montierung setzte er seine Teleskope beweglich auf einen einfachen Sperrholzkasten („rockerbox“). Dieser effiziente, kanonenähnliche Aufbau entwickelte sich schließlich zu einem Erfolgskonzept, das bis heute als „Dobson Teleskop“ in der Amateurastronomie weite Verbreitung findet.

32dobson32,5″ Dobson am BTM (Osterberg, Pfünz)

„It´s made out of garbage.“

Obwohl seine frühen Teleskope keinen übermäßig hohen Wert darstellten, Dobson sie oft als überdimensionierte Blumentöpfe oder Möbelstücke tarnte und mit der Außenwelt bald nur noch verschlüsselt kommunizierte, stellte sein Orden ihn irgendwann vor ein Ultimatum: Kirche oder Astronomie. Dobson entschied sich für Letztere und gründete schließlich 1967 die berühmten „Sidewalk Astronomers“ (Gehsteig-Astronomen) in San Francisco. Was mit einer kleinen Gruppe von Hobbyastronomen begann, die ihre Teleskope am Straßenrand aufstellten, um interessierten Passanten tiefe Einblicke in den Nachthimmel zu ermöglichen, hat sich mittlerweile zu einer weltweiten Organisation entwickelt.

„I´m interested in wondering about the universe.“

Tatsächlich sind es die Freude daran, die Begeisterung für die Himmelsbeobachtung und die faszinierenden Eindrücke mit anderen zu teilen sowie der Spaß an Öffentlichkeitsarbeit, der die Gehsteig-Astronomen antreibt.
Nach diesem Vorbild und inzwischen jahrzehntealten Tradition möchten wir auch in Ingolstadt allen Menschen ermöglichen, die kraterübersäte Mondlandschaft, den Ringplaneten Saturn, Finsternisse und andere besondere Phänomene mit eigenen Augen zu erleben. Hierfür bauen wir unsere Teleskope entgegen der Gewohnheit nicht nur an den dunklen und schwer zugänglichen Orten fernab der Stadt auf, sondern direkt auf belebten Plätzen wie z.B. dem Ingolstädter Theaterplatz, Baggersee oder Klenzepark.
Auf diesem Weg zeigen wir, dass Astronomie und damit verbundene Eindrücke nicht nur einem kleinen, elitären Kreis vorbehalten sein muss, sondern mit relativ kleinem Aufwand und wenig Vorwissen für alle erlebbar gemacht werden können.
Und weil wir diesen allgemeinbildenden und kulturellen Beitrag aus langjähriger Überzeugung und Leidenschaft leisten, ist unser Angebot absolut unkommerziell und grundsätzlich kostenlos.
Einzige Bedingung für alle Interessierten ist die Bereitschaft, sich einen Augenblick Zeit zu nehmen!

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Interessante Links:

John Dobson (Wikipedia)
Erding Sidewalk Astronomers (ESA)
Sidewalk Astronomers (international)