02 Apr 2017

Komet „41P/Tuttle-Giacobini-Kresák“ am Pfünzer Nachthimmel

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In den letzten Tagen haben einige Medien über den aktuell beobachtbaren Kometen mit dem schwierigen Namen „41P/Tuttle-Giacobini-Kresák“ (kurz: „TGK“) berichtet.
Wir konnten den „Schweifstern“, der aktuell noch keinen Schweif ausgebildet hat, in der Nacht von Freitag auf Samstag vom Osterberg in Pfünz aus beobachten. Der Komet, dessen Kern auf nur etwa 1,5 Kilometer Größe geschätzt wird, bewegt sich aktuell vom „Großen Wagen“ her kommend durch das Sternbild des Drachen.
Rainer Mayer gelang während unserer Beobachtungsnacht in Pfünz bei Eichstätt diese hübsche Einzelaufnahme mit einer Spiegelreflexkamera bei etwa 450mm Objektivbrennweite und 30 Sekunden Belichtungszeit. Hierfür war es notwendig, die Kamera mittels einer parallaktischen Montierung nachzuführen. Danke an Rainer Mayer für dieses Bild

Auch wenn „41P/Tuttle-Giacobini-Kresák“ mit einer scheinb. Helligkeit von etwa 7,5 Magnituden bereits mit einem einfachen Fernglas sichtbar ist und am 5. April seine größte Annäherung an die Erde erreichen wird, dürfte er zumindest für den Laien noch relativ unspektakulär erscheinen. Auch im größeren Teleskop zeigt sich momentan nur ein rundlicher, strukturloser Nebelfleck mit Helligkeitsanstieg zum Zentrum – ein Schweifansatz ist nicht erkennbar.
Voraussetzung für eine erfolgreiche Beobachtung ist ein möglichst dunkler Landhimmel und dunkeladaptierte Augen (keine Blendung durch Streulicht wie z.B. Straßenlaternen etc.).
Bis zum 13. April wird der Komet seinen sonnennächsten Bahnpunkt (Perihel) erreichen und kann daher tendenziell noch heller werden. Leider wird der gleichzeitig zunehmende Mond die Beobachtungen in den kommenden Nächten immer stärker beeinträchtigen.
Wir werden das Objekt natürlich trotzdem weiter verfolgen und gerne wieder berichten, sollte „TGK“ sich doch noch zu einem Objekt für das bloße Auge entwickeln.

„41P/Tuttle-Giacobini-Kresák“ ist ein sogenannter kurzperiodischer Komet und war am 3. Mai 1858 von dem amerikanischen Astronomen Horace Parnell Tuttle entdeckt und nach Bahnstörungen jeweils 1907 von Michel Giaccobini und 1951 von Lubor Kresák wiederentdeckt worden. 1973 war der Komet sogar mit bloßem Auge am Nachthimmel sichtbar, nachdem es zu einem starken Helligkeitsausbruch kam. Zuletzt konnte der Komet 2006 beobachtet werden

Links:
https://500px.com/rainermayer – Fotogalerie von Rainer Mayer
http://www.ki.tng.de/~winnie/kometen/aktuell.html – Aufsuchkarten
http://www.aerith.net/comet/catalog/0041P/2017.html – Kometensteckbrief
http://www.waa.at/hotspots/kometen/41p/index.html – Allgemeine Informationen

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